In dieser Tierquizfolge geht es um die Evolution der Wirbeltiere und darum, dass unsere Einteilung der Arten in Gruppen nicht immer den tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnissen entspricht.
Frage 1 von 1
Welche der folgenden Tiergruppen ist keine „natürliche“ Gruppe im evolutionären Sinne, da sie nicht alle Arten umfasst, die auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen?
- Amphibien
- Reptilien
- Säugetiere
- Vögel
Hintergrundbild:qimono via Pixabay
Die Verwandtschaftsverhältnisse der Tierarten lassen sich als extrem verzweigter Baum darstellen. Wir Menschen versuchen, Ordnung in dessen Geäst zu bringen, indem wir einzelne Gruppen von Tieren benennen. Die moderne Biologie ist dabei bestrebt, „natürliche“ Gruppen zu identifizieren (Fachbegriff: monophyletisch). Eine solche Tiergruppe umfasst eine Stammart und sämtliche aus ihr hervorgegangenen Arten.
Warum sind die Reptilien keine monophyletische Gruppe? Tatsächlich sind aus dem Vorfahren, dessen Nachkommen sich letztlich in die verschiedenen Reptiliengruppen aufgespalten haben, auch die Vögel hervorgegangen – und zwar aus dem Zweig der Dinosaurier. Auch wenn es nicht danach aussieht: Krokodile sind näher mit Vögeln verwandt als mit Schildkröten, Schlangen oder Echsen. Die Gruppe der Vögel selbst wiederum ist natürlich bzw. monophyletisch – sie enthält sämtliche Nachfahren ihrer Stammart. Das Gleiche gilt für Säugetiere und die Amphibien (Lissamphibia).
Das bedeutet aber nicht, dass der Begriff „Reptilien“ falsch ist. Bloß in Bezug auf die Abstammungsverhältnisse der Tiere ist er keine sinnvolle Einheit. Übrigens: Auch die Gruppe der Fische ist nicht monophyletisch – selbst wenn man die kieferlosen Fische außen vor lässt. Denn die Knochenfische sind näher mit den Landwirbeltieren verwandt als mit den Knorpelfischen (zu denen Haie und Rochen gehören). Eine natürliche Gruppe, die sowohl Knorpel- als auch Knochenfische umfasst, enthält also auch alle Landwirbeltiere.
Das war die letzte Frage dieser Tierquiz-Folge.