Tierquiz Folge 22: Vogelverwandtschaft

Moderne Methoden ermöglichen es heute, die Verwandtschaftsverhältnisse im Tierreich anhand von DNA-Vergleichen zu entschlüsseln. Dabei gab es in der traditionellen Gruppe der Greifvögel vor einigen Jahren eine Überraschung.

Fotos (von oben links im Uhrzeigersinn): christels via Pixabay, zugeschnitten; Lubos Houska via Pixabay, zugeschnitten; DEZALB via Pixabay, zugeschnitten; Milesl via Pixabay, zugeschnitten

Frage 1 von 1

Welche der folgenden Vögel werden aufgrund neuerer Verwandtschaftsanalysen nicht mehr zur Ordnung der Greifvögel gezählt?

  • Altweltgeier
  • Bussarde
  • Falken
  • Sekretäre

Hintergrundbild:qimono via Pixabay

Bis vor wenigen Jahren gehörten auch die Falken zur Ordnung der Greifvögel – die sogar den wissenschaftlichen Namen „Falconiformes“ trug. Auf DNA-Vergleichen beruhende Untersuchungen ergaben allerdings, dass es sich bei dieser Ordnung nicht um eine natürliche bzw. monophyletische Gruppe handelt: Die Falkenartigen sind näher mit den Sperlingsvögeln und den Papageien verwandt als mit den übrigen Vertretern der traditionellen Ordnung der Greifvögel.

Die Ähnlichkeiten zwischen Falkenartigen und Greifvögeln basieren demzufolge anscheinend nicht auf Verwandtschaft, sondern darauf, dass sie sich unabhängig voneinander an eine ähnliche Lebensweise angepasst haben. Entsprechend bildet heute die Familie der Falkenartigen (Falconidae) eine eigene Ordnung (Falconiformes), während alle übrigen traditionell als Greifvögel bezeichneten Arten (z.B. Adler, Altweltgeier, Bussarde, Habichte, Sperber) in die Ordnung „Accipitriformes“ gestellt werden.

Literatur: Kuhl, H.; Frankl-Vilches, C.; Bakker, A.; Mayr, G.; Nikolaus, G.; Boerno, S. T.; (…) & Klages, S. (2021): An unbiased molecular approach using 3‘-UTRs resolves the avian family-level tree of life. Molecular Biology and Evolution 38: 108-127; Prum, R. O.; Berv, J. S.; Dornburg, A.; Field, J. D.; Townsend, J. P.; Moriarty Lemmon, E. & Lemmon, A. R. (2015): A comprehensive phylogeny of birds (Aves) using targeted next-generation DNA sequencing. Nature 526: 569-573.

Das war die letzte Frage dieser Tierquiz-Folge.