Fischende Affen: Warme Flüsse versorgen Japanmakaken im Winter mit Nahrung

Im Chūbu-Sangaku-Nationalpark in den Japanischen Alpen wird es im Winter extrem kalt. Einer aktuellen Studie zufolge ergänzen dort lebende Japanmakaken in dieser Zeit ihre Nahrung mit Wassertieren aus Flüssen, deren Wasser trotz der niedrigen Temperaturen vergleichsweise warm bleibt.

von Niklas Kästner

Japanmakaken haben von allen nicht-menschlichen Primaten das nördlichste Verbreitungsgebiet
Japanmakaken haben von allen nicht-menschlichen Primaten das nördlichste Verbreitungsgebiet (Foto: Koji Tojo, Shinshu University, zugeschnitten)

Japanmakaken (Macaca fuscata) sehen sich im Winter häufig mit extrem kalten Temperaturen und einer dicken Schneedecke konfrontiert. Während dieser Zeit ist ihre bevorzugte Nahrung – Früchte, Samen und Blätter – rar, und die Affen müssen fressen, was sie zwischen die Zähne bekommen. Meist handelt es sich dabei um Rinde oder Knospen verschiedener Gehölze. Einer aktuellen Studie zufolge ergänzen die Primaten ihre Winterdiät allerdings mitunter auch durch wasserlebende Tiere.

Im Winter ist das Nahrungsangebot für Japanmakaken keineswegs üppig (Video: Koji Tojo, Shinshu University)

Forschende um Alexander Milner und Koji Tojo analysierten 38 Kotproben von Japanmakaken aus dem Chūbu-Sangaku-Nationalpark in den Japanischen Alpen, die sie im Winter gesammelt hatten. Insgesamt 24 davon enthielten Rückstände von Tieren, die im Süßwasser leben, darunter Insekten, Krebstiere, Schnecken und Fische.

Möglich machen diese Nahrungsergänzung offenbar besondere Bedingungen. Denn in der Region gibt es Flüsse, die durch aufsteigendes Grundwasser und Zuflüsse aus heißen Quellen auch im Winter nicht kälter werden als 5 °C – und entsprechend nicht gefrieren.

Ein Japanmakak bei der Nahrungsaufnahme am Fluss (Video: Masaki Takenaka, University of Tsukuba)

Zur Fach-Publikation:
Milner, A. M.; Wood, S. A.; Docherty, C.; Biessy, L.; Takenaka, M. & Tojo, K. (2021): Winter diet of Japanese macaques from Chubu Sangaku National Park, Japan incorporates freshwater biota. Scientific Reports 11: 23091.

Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.

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