Tierquiz Folge 35: Fledermäuse und Biobananen

In dieser Tierquizfolge geht es darum, wie die Ernährung auf Bananenplantagen im Vergleich zur Ernährung im Regenwald die körperliche Verfassung von Fledermäusen beeinflusst.

Redaktion & Sophia Marie Quante

Foto: Bernard DUPONT via Flickr, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Frage 1 von 5

Von welchem Teil der Bananenstaude ernährt sich die Fledermaus Glossophaga soricina?

  • Blätter
  • Blüten
  • Früchte
  • Wurzeln

Hintergrundbild:qimono via Pixabay

Glossophaga soricina wird im Deutschen auch „(Eigentliche) Blütenfledermaus“ genannt. Der Name gibt tatsächlich Aufschluss über ihre Ernährung: Diese besteht nämlich hauptsächlich aus Nektar – gelegentlich ergänzt durch Pollen und Insekten. Blütenfledermäuse gehören zur Familie der Blattnasen, die ihren Namen wiederum einem anatomischen Merkmal zu verdanken haben.

Frage 2 von 5

Womit befördern die Blütenfledermäuse den Nektar aus den Blüten in ihr Maul?

  • Flügel
  • Nase
  • Zähne
  • Zunge

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Die nur wenige Zentimeter großen Fledermäuse nutzen ihre Zunge, um an den Nektar von Blüten zu gelangen. Diese erreicht im vollständig ausgestreckten Zustand etwa die Länge ihres gesamten Körpers!

Frage 3 von 5

Welchen „Zungentrick“ machen sich die Tiere beim Nektarsammeln zunutze?

  • Aufstellen von haarartigen Strukturen
  • Ausbreiten zum „Löffel“
  • Rollen zum „Strohhalm“
  • Spiraliges Ein- und Ausrollen

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Die Zungenspitze der Blütenfledermaus ist mit feinen, haarartigen Strukturen versehen, die ihr eine Art „Wischmoppfunktion“ verleihen. Diese wird offenbar zusätzlich durch den Blutdruck gesteuert: Wenn die Tiere ihre Zunge in eine Blüte schnellen lassen, ziehen sich die darin liegenden Muskelfasern zusammen. Diese drücken dabei auf die umliegenden Blutgefäße und befördern dadurch Blut in die haarartigen Strukturen an der Zungenspitze. Als Folge dessen richten sich diese auf – was wiederum die Oberfläche der Zunge vergrößert. Dadurch bleibt wesentlich mehr Nektar an der Zunge haften.

Literatur: Harper, C. J.; Swartz, S. M. & Brainerd, E. L. (2013): Specialized bat tongue is a hemodynamic nectar mop. Proceedings of the National Academy of Sciences USA 110: 8852-8857.

Frage 4 von 5

Im Rahmen einer aktuellen Studie in Costa Rica verglichen Forschende körperliche Eigenschaften der Blütenfledermäuse aus verschiedenen Lebensräumen: konventionelle Bananenplantagen in Monokultur, Bio-Bananenplantagen und natürliche Regenwälder.

In welchem Gebiet hatten die Fledermäuse ein vergleichsweise geringes Gewicht?

  • Bio-Plantage
  • Konventionelle Monokultur
  • Regenwald
  • Es gab keine Unterschiede zwischen den Gebieten

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Fledermäuse, die im Regenwald lebten, waren sowohl leichter als auch kleiner als ihre Artgenossen aus den Bananenplantagen – und das unabhängig davon, ob diese in Monokulturen oder Bio-Plantagen lebten. Dafür ist vermutlich die üppige Verfügbarkeit des Bananennektars auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen verantwortlich.

Literatur: Alpízar, P.; Risely, A.; Tschapka, M. & Sommer, S. (2021); Frontiers in Ecology and Evolution 9: 746783.

Frage 5 von 5

Wodurch zeichneten sich die Fledermäuse aus, die in den konventionellen Monokulturen lebten?

  • Durch eine dunklere Farbe des Fells
  • Durch eine flüssigere Konsistenz des Kots
  • Durch eine geringere Mikroben-Vielfalt im Darm
  • Durch kleinere Ohren

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Die Vielfalt der Darmmikroben war bei Fledermäusen aus Bananen-Monokulturen deutlich geringer als bei solchen aus den anderen beiden Lebensräumen. Nach Einschätzung der Forschenden ist das auf die eingesetzten Pestizide und das einseitige Nahrungsangebot bei den konventionellen Monokulturen zurückzuführen.

Eine wenig diverse Zusammensetzung der Darmmikroben kann wiederum gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Insofern legen die Studienergebnisse nahe, dass die Blütenfledermäuse von einer zunehmenden Umstellung vom konventionellen zum biologischen Bananenanbau profitieren würden.

Literatur: Alpízar, P.; Risely, A.; Tschapka, M. & Sommer, S. (2021); Frontiers in Ecology and Evolution 9: 746783.

Das war die letzte Frage dieser Tierquiz-Folge.