Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Netze von Brückenkreuzspinnen als externe Hörorgane fungieren. Mit ihrer Hilfe können die Tiere offenbar Geräusche aus großer Entfernung wahrnehmen – und sogar ausmachen, aus welcher Richtung sie eintreffen.
Im Rahmen der Untersuchung stellte ein Team um Jian Zhou und Ronald Miles fest, dass die Netze von Brückenkreuzspinnen (Larinioides sclopetarius) durch Schall in Schwingungen versetzt werden – ähnlich wie ein Trommelfell. Die Übertragung der Schallwellen in Bewegungen der Spinnenseide funktioniert dabei sogar noch akkurater als bei allen bisher bekannten Hörmembranen.
Die meist im Zentrum des Netzes sitzenden Spinnen wiederum nehmen die feinen Schwingungen des Netzes wahr und können sie anscheinend interpretieren: In Experimenten reagierten sie auf Geräusche aus mehreren Metern Entfernung und wandten sich sogar in die Richtung, aus der sie eintrafen.
Auf Grundlage ihrer Ergebnisse vermuten die Forschenden, dass die riesigen „outgesourcten“ Hörorgane den Tieren erlauben, Fressfeinde in bis zu zehn Metern Entfernung zu bemerken. Aus der erstaunlichen Entdeckung des Teams ergeben sich spannende weitere Fragen – unter anderem, wie verbreitet diese Hörmethode unter den Webspinnen ist und welche Bedeutung ihr im Leben der Tiere zukommt.
Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.
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