Tierquiz Folge 37: Schrotkugeln und Drahtschlingen

Löwen in Sambia sind sowohl durch Wilderei als auch durch eskalierende Mensch-Wildtier-Konflikte bedroht. Um das Ausmaß der Bedrohung geht es in dieser Tierquizfolge.

von Sophia Marie Quante

Foto: Keyur Nandaniya via Unsplash

In Sambia lebt noch eine vergleichsweise große Zahl wilder Löwen. Das führt mitunter zu Konflikten mit der Bevölkerung – die für die Großkatzen böse enden können. Darüber hinaus stellt die Wilderei eine ständige Bedrohung dar. Das Ausmaß beider Einflüsse auf die Löwen haben die Forschenden Paula White und Blaire Van Valkenburgh in einer aktuellen Studie untersucht.

Dazu werteten sie Körpermerkmale von 112 männlichen Löwen aus, die zwischen 2007 und 2012 in Sambia legal getötet worden waren. Dabei achteten Sie auf Anzeichen für alte Verletzungen, die vor allem durch Schrotflinten und Drahtfallen hervorgerufen werden.

Frage 1 von 3

Welches der folgenden Merkmale spielte für die Auswertung keine Rolle?

  • Dunkel verfärbte Schädelfrakturen
  • Horizontale Zahneinkerbungen
  • Punktartige Einblutungen in den Augen
  • Ringförmige Narben an den Extremitäten

Hintergrundbild:qimono via Pixabay

Bei der Analyse konzentrierten sich die Forschenden insbesondere auf die Schädel der Tiere. Diese weisen nach einer Verletzung durch eine Schrotflinte häufig Frakturen mit dunklen Rückständen der metallenen Schrotkugeln auf. Als Hinweis darauf, dass sich ein Tier in einer Drahtfalle verfangen hatte, werteten sie ringförmige Narben an den Extremitäten sowie charakteristische Einkerbungen an den Eckzähnen, die durch Beißen und Ziehen am Draht entstehen.

Frage 2 von 3

Wie viele der untersuchten Löwen wiesen Spuren von alten Schrotflinten-Verletzungen auf?

  • 2 %
  • 13 %
  • 27 %
  • 46 %

Hintergrundbild:qimono via Pixabay


Tatsächlich wies mehr als jeder vierte Löwenschädel alte Verletzungen durch den Beschuss mit Schrot auf. Diese waren zum Beispiel in Form von Einschusslöchern oder Frakturen mit dunklen Schrotrückständen sichtbar. Kreisförmige, gelblich verfärbte Bereiche um eine Knochenfraktur deuteten zudem auf eine chronische Entzündung des Knochens hin.

Spuren alter Verletzungen von Schrotkugeln (Foto: White & Van Valkenburgh, 2022, Lizenz: CC-BY 4.0)

Frage 3 von 3

Wie viele der untersuchten Löwen wiesen Spuren von alten Drahtfallen-Verletzungen auf?

  • 7 %
  • 17 %
  • 27 %
  • 37 %

Hintergrundbild:qimono via Pixabay

Die Untersuchungen der Forschenden ergab, dass mindestens 37 Prozent der Löwen sich schon einmal in einer Drahtfalle verfangen hatten. Die Forschenden nennen die Ergebnisse ihrer Studie insgesamt ernüchternd – die von ihnen ermittelten Werte übertrafen die bisherigen Schätzungen für das Ausmaß der Bedrohung der Löwen durch Wilderei und Mensch-Wildtier-Konflikte deutlich.

Spuren alter Verletzungen durch Drahtschlingen (Foto: White & Van Valkenburgh, 2022, Lizenz: CC-BY 4.0)
Einkerbungen an den Zähnen durch Beißen und Ziehen an Drahtschlingen (Foto: White & Van Valkenburgh, 2022, Lizenz: CC-BY 4.0)

Das war die letzte Frage dieser Tierquiz-Folge.


Zur Fach-Publikation: White, P. A. & Van Valkenburgh, B. (2022), Frontiers in Conservation Science 3:803381.