In einer aktuellen Studie beschreiben Forschende, wie ein Pilz die Überlebenschancen von Käferpuppen erhöht – offenbar dadurch, dass er ihre Feinde auf Abstand hält. Im Gegenzug tragen die Käfer nach dem Schlüpfen zur Verbreitung des Pilzes bei.
Wenn sich die Larven des Blattkäfers Chelymorpha alternans verpuppen, bildet sich auf ihrer äußeren Hülle eine weiße, wollige Substanz. Wie Untersuchungen eines Forschungsteams um Aileen Berasategui und Hassan Salem enthüllen, handelt es sich dabei um einen Pilz (Fusarium oxysporum), der für gewöhnlich Pflanzen befällt und diese erheblich schädigen kann. Die Käferpuppen hingegen leiden nicht unter dem Bewuchs – sondern profitieren sogar davon.
Höhere Überlebensrate mit Pilzbewuchs
Die Forschenden behandelten im Rahmen eines Experiments einige Käferpuppen mit einem Fungizid und entfernten so den Pilz. Anschließend verteilten sie sowohl diese pilzfreien als auch unbehandelte Puppen im Verbreitungsgebiet der Insekten in Panama. Nach vier Tagen überprüften sie, wie viele der Tiere noch lebten. Es zeigte sich: Die Überlebensrate der pilzfreien Puppen war deutlich geringer als die der pilzbewachsenen.
Wie lässt sich das erklären? Die Forschenden vermuten, dass der Pilz die Puppen schützt, indem er Substanzen produziert, die ihre Feinde auf Abstand halten – darunter räuberische Ameisen und parasitäre Wespen. Dass nicht etwa die Gabe des Fungizids selbst die Käferpuppen schädigte, belegt das Ergebnis eines Kontrollversuchs: Wenn sie sich in geschlossenen Behältnissen befanden, unterschied sich die Überlebensrate der pilzfreien und pilzbewachsenen Puppen nicht.
Fazit
Die Ergebnisse des Experiments lassen darauf schließen, dass der Bewuchs mit dem Pilz für die Käfer von Vorteil ist. Doch hat auch der Pilz etwas von dieser besonderen Beziehung?
Tatsächlich weisen weitere Erkenntnisse der Forschenden darauf hin, dass die Insekten sich bei ihrem „Bodyguard“ revanchieren: Wenn sie aus der Puppenhaut schlüpfen, bleiben Pilzsporen an ihren Beinen haften. Diese tragen die Käfer mit sich, wenn sie den Ort ihrer Verpuppung verlassen – was dem Pilz ermöglicht, neue Pflanzen zu befallen.
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