Selbst Tieren mit einer Vorliebe für hohe Temperaturen wird es manchmal zu heiß. Einer aktuellen Studie zufolge nutzen Rosenköpfchen in diesem Fall mitunter technische Einrichtungen an Gebäuden, um sich abzukühlen.
Viele Tiere suchen bei extremer Hitze nach Abkühlung. Rosenköpfchen (Agapornis roseicollis) in Arizona haben dafür eine besonders clevere Lösung gefunden: Sie setzen sich in die Lüftungsschlitze klimatisierter Gebäude.
Die Studie
Rosenköpfchen, die zur Gattung der Unzertrennlichen gehören, leben eigentlich im Südwesten Afrikas. Seit einigen Jahren sind sie als Neozoen auch in Arizona anzutreffen – unter anderem in der für ihre hohen Temperaturen bekannten Metropolregion Phoenix. Den Wissenschaftler*innen Raegan Mills und Kevin McGraw fiel auf, dass die Papageien dort häufig die Nähe von bestimmten Lüftungsschlitzen suchten. Diese wurden in älteren klimatisierten Gebäuden zum Ausgleich des Luftdrucks eingebaut. Entsprechend lassen sie – wenig energieeffizient – die gekühlte Raumluft nach außen entweichen.
Die Forschenden beobachteten im Verlauf eines kompletten Jahres, unter welchen Bedingungen die Vögel die Luftschlitze an ihrem Universitätsgebäude nutzten. Dabei ergab sich: Die Rosenköpfchen ließen sich dort ausschließlich zwischen Juni und Oktober nieder – und in dieser Phase vor allem dann, wenn es besonders heiß war. Dabei stieg die Zahl der Papageien mit der Außentemperatur: An einem Tag mit Temperaturen über 45 °C entdeckten Mills und McGraw sogar 43 Vögel auf einmal in den Lüftungsschlitzen.
Fazit
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Rosenköpfchen in Phoenix bei hohen Temperaturen kalte Abluft von Gebäuden nutzen, um sich abzukühlen. Die Forschenden vermuten, dass diese Verhaltensstrategie einer der Gründe ist, warum sich die Vögel in der heißen Metropolregion so erfolgreich ausbreiten.
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