Waldelefanten leisten Beitrag zum Klimaschutz

Einer aktuellen Studie zufolge schädigen Waldelefanten beim Fressen insbesondere Bäume mit geringer Holzdichte, wohingegen sie die Verbreitung von Bäumen mit hoher Holzdichte fördern. So sorgen sie in tropischen Regenwäldern offenbar für eine erhöhte Speicherung von CO2.

von Niklas Kästner

Waldelefanten stehen in einem Gewässer im Wald.
Waldelefanten im Kongo (Foto: Thomas Breuer in Gross, 2007, Lizenz: CC BY 4.0; zugeschnitten und geschärft)

Waldelefanten (Loxodonta cyclotis) sind nahe Verwandte der Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) und seit rund zwei Jahrzehnten als eigene Art anerkannt. Sie leben in den tropischen Regenwäldern Afrikas, wo sie sich vor allem von Blättern, aber auch von Rinde, Zweigen oder Früchten ernähren. Auf welche Pflanzen sie dabei setzen, schauten sich Forschende um Fabio Berzaghi und Stephen Blake im Rahmen einer aktuellen Untersuchung genauer an.

Ernährungsgewohnheiten im Fokus

Das Team analysierte Daten zu den Ernährungsgewohnheiten von Waldelefanten aus sieben unterschiedlichen Gebieten. Dabei stießen sie auf einen Zusammenhang zwischen der Holzdichte unterschiedlicher Baumarten und den Nahrungspräferenzen der Dickhäuter: Die Tiere fraßen überproportional häufig die Blätter von Bäumen, die eine geringe Holzdichte aufwiesen, vermutlich da diese besser bekömmlich waren. Gleichzeitig bevorzugten sie jedoch Früchte von Bäumen mit hoher Holzdichte.

Fazit

Den Ergebnissen der Studie zufolge schädigen Waldelefanten im Zuge ihrer Ernährung also insbesondere Bäume mit geringer Holzdichte. Gleichzeitig tragen sie aktiv zur Verbreitung von Bäumen mit hoher Holzdichte bei, indem sie nach dem Verzehr ihrer Früchte die darin enthaltenen Samen an einem anderen Ort wieder ausscheiden. Da Bäume mit höherer Holzdichte mehr CO2 speichern, leisten Waldelefanten demzufolge vermutlich einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – was für die Forschenden ein weiteres Argument ist, diese laut IUCN vom Aussterben bedrohte Art zu schützen.


Zur Fach-Publikation:
Berzaghi, F.; Bretagnolle, F.; Durand-Bessart, C. & Blake, S. (2023): Megaherbivores modify forest structure and increase carbon stocks through multiple pathways. Proceedings of the National Academy of Sciences USA.

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