In der Stadt beginnt die Winterruhe für Schmetterlinge später

Einer aktuellen Studie zufolge lassen sich Schmetterlinge in Städten noch später im Jahr beobachten als in ländlichen Gebieten. Das könnte daran liegen, dass es in der Stadt für gewöhnlich etwas wärmer ist als auf dem Land.

von Niklas Kästner

Ein Schmetterling sitzt im Sonnenschein auf einer asphaltierten Straße.
Ein Schmetterling sitzt im Sonnenschein auf einer asphaltierten Straße (Foto: Erik Karits via Pixabay, zugeschnitten)

In unseren Breiten sehen wir Schmetterlinge für gewöhnlich nur während des Sommerhalbjahrs. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen fallen, verschwinden sie nach und nach, weil sie sterben oder sich in ein Winterquartier zurückziehen. Zu welchem Zeitpunkt das geschieht, hängt einer aktuellen Studie zufolge davon ab, ob die Schmetterlinge in der Stadt oder auf dem Land leben.

Im Rahmen der Untersuchung analysierten Forschende um Thomas Merckx und Sami Kivelä Daten zu Sichtungen von zwei Schmetterlingsarten in Finnland und Schweden. Dabei stellten sie fest: Die Winterruhe von Rapsweißlingen (Pieris napi) und Gitterspannern (Chiasmia clathrata) begann in den meisten städtischen Gebieten später als in umliegenden ländlichen Gebieten. Die Forschenden nehmen an, dass vor allem die Temperaturverhältnisse in der Stadt für die verlängerte Flugzeit der Falter verantwortlich sind – denn dort ist es meist etwas wärmer als auf dem Land.


Zur Fach-Publikation:
Merckx, T.; Nielsen, M. E.; Heliölä, J.; Kuussaari, M.; Petterson, L. B.; Pöyry, J. (…) & Kivelä, S. M. (2021): Urbanization extends flight phenology and leads to local adaptation of seasonal plasticity in Lepidoptera. Proceedings of the National Academy of Sciences USA 118.

Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.

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