Von den Millionen Bisons, die einst die nordamerikanische Prärie durchstreiften, lebten am Ende des 19. Jahrhunderts nur noch wenige Hundert. Doch allmählich kehren die Grasfresser zurück – und steigern einer aktuellen Studie zufolge den Artenreichtum.
Ein Forschungsteam um Zak Ratajczak und Jesse Nippert untersuchte im Rahmen einer Langzeitstudie im Osten von Kansas, wie sich die Anwesenheit von Bisons (Bison bison) auf die Pflanzenvielfalt in der Prärie auswirkt. Im Verlauf von 29 Jahren erhoben die Forschenden dazu regelmäßig Daten zur Vegetation in Gebieten, in denen Bisons kurz zuvor wieder eingeführt wurden, und verglichen sie mit Daten aus Gebieten, in denen die Tiere nicht vorkamen.
Es zeigte sich: Dort, wo die Bisons zurückgekehrt waren, stieg der pflanzliche Artenreichtum stetig an – und war zuletzt etwa doppelt so hoch wie in den Vergleichsgebieten. Verantwortlich dafür ist offenbar unter anderem, dass die Wildrinder die ansonsten dominanten Gräser in Schach halten: In den Gebieten, in denen sie lebten, sank der Grasanteil von anfänglich rund 80 Prozent auf 20 bis 25 Prozent.
Damit macht die Studie einmal mehr deutlich, welche starken Auswirkungen große Pflanzenfresser auf die Gebiete haben, in denen sie leben. Die Bisons verpassen der Prärie einen regelrechten „Biodiversitäts-Boost“. Dieser lässt sich durch eine saisonale Beweidung mit Hausrindern offenbar nicht erreichen: Weiteren Ergebnissen der Forschenden zufolge lässt diese Maßnahme zwar ebenfalls den Artenreichtum steigen – jedoch ist der Effekt nicht einmal halb so groß wie bei den Wildrindern.
Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.
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