Bei der Ernährung nicht wählerisch: Das bemerkenswert breite Beutespektrum der Hauskatze

Hauskatzen leben auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. Im Rahmen einer Studie haben Forschende erstmals das weltweite Beutespektrum der geschickten Jäger erfasst. Das Ergebnis: Mehr als zweitausend Arten stehen auf ihrem Speiseplan – und nicht wenige davon sind gefährdet.

von Niklas Kästner

Hauskatzen sind nahezu überall auf der Welt verbreitet (Foto: James Sutton via Unsplash)

Im Rahmen der Untersuchung analysierte ein Team um Christopher Lepczyk und John Woinarski Daten aus über fünfhundert Studien zur Ernährung freilaufender oder verwilderter Haukatzen. Dabei stießen die Forschenden auf die erstaunliche Zahl von insgesamt 2.084 unterschiedlichen Spezies, die erwiesenermaßen von Katzen gefressen wurden, darunter vor allem Vögel (981), Reptilien (463) und Säugetiere (431). Und die Forschenden gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl sogar noch höher liegen dürfte, u.a. weil für manche Regionen vergleichsweise wenige Daten vorlagen.

Das Ergebnis der Untersuchung unterstreicht: Hauskatzen sind bei der Wahl ihrer Beute alles andere als wählerisch – und entsprechend vielfältig sind die Wege, auf denen die domestizierten Jäger natürliche Ökosysteme beeinflussen. Das wiederum kann verhängnisvolle Folgen haben. So sind 347 Arten aus dem Beutespektrum der Katzen laut IUCN mindestens potenziell gefährdet – und elf von ihnen sind inzwischen in der Wildnis bereits ausgestorben, darunter die Weißfußkaninchenratte (Conilurus albipes), die Hawaiikrähe (Corvus hawaiiensis) sowie der Paradiessittich (Psephotellus pulcherrimus).


Zur Fach-Publikation:
Lepczyk, C. A.; Fantle-Lepczyk, J. E.; Dunham, K. D.; Bonnaud, E.; Lindner, J.; Doherty, T. S. & Woinarski, J. C. Z. (2023): A global synthesis and assessment of free-ranging domestic cat diet. Nature Communications.

Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.

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