Eine aktuelle Studie zeigt: Wenn es zwischen zwei Schweinen zu einer aggressiven Auseinandersetzung kommt, suchen unbeteiligte Artgenossen anschließend vermehrt den Kontakt zu den Konfliktparteien. Dadurch besänftigen sie offenbar den Angreifer und lindern die Angst des Opfers.
Im Rahmen der Untersuchung beobachteten Forschende um Giada Cordoni und Ivan Norscia rund hundert Hausschweine, die in einem 13 Hektar großen Außengehege eines italienischen Bauernhofs leben. Sie stellten fest: Nach einer Auseinandersetzung zwischen zwei Tieren nahmen unbeteiligte Artgenossen überdurchschnittlich häufig Kontakt mit diesen auf – beispielsweise indem sie sie mit ihrem Rüssel berührten. Besonders oft war das der Fall bei Tieren, mit denen sie nah verwandt waren.
Diese Kontaktaufnahme hatte messbare Auswirkungen – und zwar auf beide Konfliktparteien: Bei den jeweiligen Angreifern sank die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich erneut aggressiv verhielten, und die Empfänger der Aggressionen zeigten weniger Anzeichen von Angst, wie beispielsweise Kopfschütteln oder Kauen mit leerem Maul. Es scheint also, als würden unbeteiligte Schweine nach Auseinandersetzungen mitunter dazu beitragen, den sozialen Frieden in ihrer Gruppe wiederherzustellen – indem sie aggressive Tiere beschwichtigen und bei deren Opfern für eine verbesserte Gemütslage sorgen.
Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.
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