Einer aktuellen Studie zufolge spielen Fledermäuse im Ökosystem Wald eine bedeutende Rolle im Hinblick auf die Pflanzengesundheit: In Bereichen, in denen sie Beute machen, gibt es weniger Insekten – und junge Bäume sind in einem besseren Zustand.
Um herauszufinden, welche Bedeutung die Anwesenheit von Fledermäusen für in Wäldern wachsende Pflanzen hat, führten die Forschenden Elizabeth Beilke und Joy O’Keefe ein groß angelegtes Experiment durch: Für rund drei Monate schlossen sie die Tiere in einem Wald im US-Bundesstaat Indiana aus mehreren Bereichen aus. Dazu umspannten sie zwanzig rund fünfzig Quadratmeter große Areale nachts mit großen Netzen. Deren Maschen waren so beschaffen, dass sie zwar Insekten, nicht aber Fledermäuse hindurchließen.
Am Ende des Versuchs verglichen die Forschenden den Zustand junger Bäume in Gebieten mit Netz mit dem von Bäumen in Gebieten ohne Netz. Das Ergebnis: Wo sie die Fledermäuse ausgesperrt hatten, fanden sich auf den Bäumen dreimal mehr Insekten – und ihr Laub war fünfmal so stark beschädigt. Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass Fledermäuse die Zahl der Insekten in Wäldern erheblich reduzieren, was sich wiederum positiv auf die Entwicklung der Pflanzen auswirkt – eine ökologische Rolle der nächtlichen Jäger, die den Forschenden zufolge bislang häufig übersehen wurde.
Zur Fach-Publikation:
Beilke, E. A. & O’Keefe, J. M. (2022): Bats reduce insect density and defoliation in temperate forests: An exclusion experiment. Ecology.
Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.
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