Schutzmaßnahmen haben dazu geführt, dass die Zahl der Schmuckseeschwalben an der Südwestküste Nordamerikas deutlich zugenommen hat. Das ist einer aktuellen Studie zufolge der Grund dafür, dass die Vögel häufiger auch in Europa gesichtet werden.
Etwa 95 Prozent aller Schmuckseeschwalben (Thalasseus elegans) brüten auf einer einzigen Insel: der Isla Rasa im Golf von Kalifornien. Lange verringerten von Menschen eingeschleppte Mäuse und Ratten den Bruterfolg der Vögel, indem sie ihre Eier und Küken fraßen. Doch in den 1990er Jahren wurde das Eiland von den Nagern befreit, und der Bestand der Seeschwalben wächst seitdem rapide.
Laut einer aktuellen Studie eines Teams um Richard Veit und Lisa Manne wirkt sich das rasante Wachstum der Population sogar bis nach Europa aus: Seit gut zwei Jahrzehnten werden hier immer wieder Schmuckseeschwalben gesichtet – und ihre Zahl hängt den Ergebnissen zufolge direkt mit dem Bestand der Vögel im ursprünglichen Verbreitungsgebiet zusammen.
Nach Einschätzung der Forschenden erhöht der steigende Bruterfolg in Nordamerika die Wahrscheinlichkeit, dass abwandernde Jungvögel ihren Weg ins tausende Kilometer entfernte Europa finden. Das könnte letztlich dazu führen, dass sich auch hier eine Population der Vögel etabliert. Geeignete Brutgebiete scheint es zumindest zu geben: In Spanien zogen Schmuckseeschwalben bereits mehrfach Küken groß.
Zur Fach-Publikation:
Veit, R. R.; Velarde, E.; Horn, M. H. & Manne, L. L. (2021): Population growth and long-distance vagrancy leads to colonization of Europe by elegant terns Thalasseus elegans. Frontiers in Ecology and Evolution 9: 725614.
Weitere Literatur:
Velarde, E.; Ezcurra, E.; Horn, M. H. & Patton, R. T. (2015): Warm oceanographic anomalies and fishing pressure drive seabird nesting north. Science Advances 1: e1400210.
Aus unserer Rubrik: „In aller Kürze“.
Wir freuen uns über Anmerkungen, Fragen oder Feedback im Kommentarbereich! Allerdings behalten wir uns vor, Kommentare zu löschen, die unserer Meinung nach rechtswidrig oder aus anderen Gründen unangemessen sind. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Kommentarfunktion in unserer Datenschutzerklärung.